ROTER HARTRIEGEL Cornus sanguinea

Beschreibung
Der heimische Hartriegel wächst als sommergrüner, stark verzweigter kleiner Baum oder Strauch und erreicht Wuchshöhen bis 6 m. Seine jungen Triebe sind im Schatten gelblich-grün und kurz behaart, an der Sonnenseite braun- bis blutrot. Ältere Zweige verfärben sich olivbraun und verkahlen mit der Zeit. Im Herbst und Winter färben sich die Zweige blutrot. Die dunkelgrünen beidseitig leicht behaarten Blätter sind breit eiförmig und laufen an ihrer Spitze zu. Mit einem langen Blattstil entfalten sie sich gegenständig an den Zweigen. An ihrer Unterseite zeigen die Blätter erhabene Nervenpaare mit kleinen Härchen in den Blattadern. Sonnenzugewandt verfärben sich die Blätter im Herbst rot, im Schatten bleiben sie häufig bis zum Laubfall grün. Im Mai bis Juni bilden sich an den Zweigenden bis zu 8 cm große und bis zu 5 cm breite weiße schirmrispige Blütenstände aus, die aus vielen langgestielten Einzelblüten bestehen. Die kleinen schwarzblauen Früchte reifen ab August. Häufig bildet sich während der Fruchtreife nochmal eine zweite Blüte aus, so dass dann Blüten und Früchte zeitgleich am Strauch stehen.

Standortvoraussetzungen
Der Rote Hartriegel gedeiht im Schatten und in der Sonne auf trockenen bis frischen, sandig- bis lehmig-humosen, kalkhaltigen, mäßig nährstoffreichen Böden. Gegenüber Bodenverdichtung, Staunässe und lange Trockenperioden reagiert das Gehölz empfindlich.

Ökologische Bedeutung
Die Blüten entwickeln einen leicht fischigen Geruch, weshalb sie vor allem Fliegen, Schwebfliegen und Käfer zur Bestäubung anziehen. Das Fruchtfleisch ist Nahrung für viele Gartenvögel, die auch für die Verbreitung der Fruchtkerne sorgen.  

Verwertung
Die Vitamin C haltigen Früchte des roten Hartriegels sind für den Menschen roh ungenießbar, jedoch ungiftig. Wie auch ihre Verwandten, die Kornelkirschen, können sie gekocht zu Marmelade oder Fruchtsaft verarbeitet werden.

Persönliche Empfehlung
Der Rote Hartriegel ist ein robustes und pflegleichtes Gehölz und harmoniert gut mit Berberitzen, Felsenbirnen, Schlehen und Cotoneaster. Eine schöne Wirkung entfalten die Sträucher vor allem im Herbst nach einer zweiten Blüte, wenn die weißen Blüten gemeinsam mit blauschwarzen Früchten am Strauch stehen und sich die ersten Blätter bereits rötlich verfärben.
Pflanzt man das Gehölz in kleineren Gärten an, empfiehlt sich eine Wurzelsperre, um einer zu starken Ausbreitung durch Wurzelausläufer entgegen wirken zu können. Aus diesem Grund sollte man auch die bogenartig herabhängenden Triebe regelmäßig einkürzen, damit sie sich bei Bodenkontakt nicht so leicht bewurzeln und weiter ausbreiten können.  
Aufgrund ihres hohen Nährstoffbedarfs benötigen die Sträucher regelmäßige Kompostgaben. Um junge, rote Triebe zu fördern, kann man die älteren Triebe regelmäßig dicht am Boden abschneiden. Hartriegel verkraften radikale Verjüngungsschnitte bis zum Boden.