HÄNGE-BIRKE Betula pendula

Beschreibung
Die Hänge-Birke ist ein sommergrüner, heimischer, im Durchschnitt bis zu 15-25 m hochwachsender eleganter Baum mit schlankem Stamm und weißer Borke. Mit zunehmendem Alter platzt oder ringelt die helle Borke ab und legt das darunter befindliche dunkler gefärbte Gewebe frei.
Die Zweige stehen spitzwinkelig vom Stamm ab und die Zweigenden hängen über, was dem Baum seinen malerischen Ausdruck verleiht. Im Frühling entwickeln sich die zarten, hellgrünen dreieckigen, rautenförmigen, langgestielten gesägten Blätter.  
Die Hänge-Birke bildet weibliche und männliche Blüten getrennthäusig auf ein und derselben Pflanze aus. Die Früchte (Nüsschen) entstehen im Herbst und werden mit dem Wind verbreitet. Bei ausreichender Wasserversorgung keimen die Früchte im folgenden Frühjahr schnell aus.

Standortvoraussetzungen
Die Hängebirke ist eine wichtige Pionierbaumart. Sie besiedelt rasch Kahlschläge und Brachflächen, weil sie nur wenig Ansprüche an den Boden stellt. Deshalb kommt sie auch mit nährstoffarmen sandigen Böden und auf Extremstandorten zurecht. In Wäldern wird die Hänge-Birke allerdings im Wettstreit um Licht meist schnell von konkurrenzstärkeren Arten abgelöst. Die Birke wächst auf nahezu allen Böden, außer reinen Kalkböden und alt eingewachsen toleriert sie trotz ihres hohen Wasserbedarfs auch trockene Standorte.

Ökologische Bedeutung
Die Birke ist wertvoll für viele und zum Teil nur auf Birken spezialisierte Tierarten. Insbesondere Käfer, Wanzen, Wespen und Schmetterlinge leben von den Säften und legen ihre Eier auf den Blättern ab. Auch für einige heimische Vogelarten sind Birken lebenswichtig. Meisen turnen in den Zweigen und ernähren sich von den Samen, Birken- und Erlenzeisig sowie auch Gimpel fressen Kätzchen und Blütenknospen. Auch Spechte finden unter der Rinde Nahrung und bauen in älteren, meist abgängigen Birken ihre Höhlen. „Natürlich“ bilden sich im Umfeld von Birken häufig giftige Fliegenpilze aus, mit denen die Bäume eine lebenswichtige Mykorrhiza eingehen.

Verwertung
Forstwirtschaftlich haben die heimischen Birkenarten eher geringe Bedeutung, ihr Holz ist jedoch als Brennholz für offene Kamine gut geeignet, weil es einen hohen Heizwert hat und selbst in feuchtem Zustand leicht Feuer fängt. Dank der in ihr enthaltenen ätherischen Öle ist die Birke zudem in der Naturheilkunde zur Pflege von Haut und Haar beliebt und wird gerne aufgrund ihrer harntreibenden Wirkung getrocknet und frisch in Teemischungen eingesetzt.  

Persönliche Empfehlung
Die Birke ist ein malerischer Baum, der insbesondere in großen Gärten als Solitärbaum gut zur Geltung kommt. Allerdings benötigen Birken genügend Abstand zum Haus, weil ihre Zweige und auch größere Äste häufig bei stärkeren Winden ausbrechen. Die Birkenblätter und Samen verstopfen überdies schnell Regen- und Ablaufrinnen, wenn sie zu nah am Haus stehen.
Möchte man Birken unterpflanzen, eignen sich nur wenige Stauden und Gehölze wie Efeu, Funkien und tiefwurzelnde Kirschlorbeere, die dem Wurzeldruck der Birken gut standhalten.