GEMEINE HAINBUCHE Carpinus betulus

Beschreibung
Die Gemeine Hainbuche ist wegen ihres hellen Holzes auch unter dem deutschen Namen Weißbuche bekannt. Botanisch ist sie aber nicht mit der Buche, sondern mit der Birke verwandt. Die Gemeine Hainbuche ist recht schnellwachsend, sommergrün und wird mit Wuchshöhen bis zu 25 m mittelgroß. Mit zunehmendem Alter wachsen die Äste im unteren Stammbereich malerisch weit ausladend, im oberen Stammbereich steil nach oben und bilden somit breitovale Kronen. Häufig wächst der Stamm gedreht mit einer dünnen silbergrauen Rinde. Bei Austrieb sind die Blätter frischgrün, im Sommer etwas dunkelgrüner und zum Herbst hin verfärben sich die Blätter gelb. Die Blätter haben auffällige Blattrippen, wodurch man sie gut von der Buche unterscheiden kann. Die Gemeine Hainbuche bildet getrennt geschlechtliche Blüten an einer Pflanze aus. Die männlichen und weiblichen Blütenkätzchen erscheinen im Frühjahr kurz nacheinander. Aus den befruchteten weiblichen Blüten bilden sich im Herbst geflügelte Früchte, die im Herbst, z.T. bis in den Winter hinein mit dem Wind herabsegeln. Botanisch gesehen sind die Früchte eine Nuss.

Standortvoraussetzugnen:
Gut gedeihen Hainbuchen im Halbschatten und Schatten auf gut mit Wasser versorgten nährstoffreichen Böden.

Ökologische Bedeutung
Die Früchte sind bei vielen Gartenvögeln und Eichhörnchen beliebt. Hainbuchen leben häufig in Symbiose mit Ständerpilzen. Die schnell verrottenden Blätter ergeben einen wertvollen Humus, den man im Garten verwenden kann.

Verwertung
Aufgrund ihres harten Holzes wurden Hainbuchen früher als Nutzholz angepflanzt. Gelegentlich finden sie noch als Parkett oder im Instrumentenbau Verwendung. Meist werden sie aber nur noch als Ziergehölz oder zur Einfriedung von Grundstücken und Weiden genutzt.

Persönliche Empfehlung
Hainbuchen sind ziemlich robust, winterhart, gut schnittverträglich und von daher auch gut für Formschnitt geeignet. Deshalb kann man sie auch gut als Hecke in kleineren Gärten einsetzen. Schneidet man Hainbuchen als Hecke regelmäßig, verzweigen sie sich gut und bilden schnell einen guten natürlichen Sichtschutz. Durch regelmäßigen Schnitt lassen sich die Hecken bei Bedarf auch ziemlich niedrig halten, so dass sie auch zur Beeteinfassung genutzt werden können. Aber auch als frei wachsende Hausbäume sind sie dekorativ, sofern man im Garten genügend Platz hat. Besonders schön sehen Hainbuchen zusammen mit Hartriegeln, Schneebällen, immergrünen Stechpalmen und Eiben aus.
Man sollte wissen, dass sich die herabgefallenen Früchte durch eine hohe Keimfähigkeit auszeichnen. Lässt man die Früchte also bis zum nächsten Frühjahr einfach auf dem Gartenboden liegen, bilden sich nach einer Frostperiode schnell viele neue kleine Keimpflanzen mit beachtlicher Wurzellänge aus. Wachsen diese kleinen Pflänzchen dann weiter unbemerkt bis zum Sommer heran, lassen sie sich meist nur noch unter größerem Kraftakt von Hand herausziehen oder mit dem Spaten entfernen. Also besser nicht zu lange abwarten, will man keinen Hainbuchenwald im Garten riskieren. Oder aber man verhindert Blüten- und Fruchtbildung im Garten durch regelmäßigen Heckenschnitt. Dann entzieht man aber auch Gartenvögeln und Eichhörnchen wertvolle Nahrung.