GEMEINE NACHTKERZE Oenothera

Beschreibung
Die bei uns vorkommenden Nachtkerzenarten sind meist ein- oder zweijährige ausdauernde Pflanzen mit langen ungeteilten Blättern und tief reichender Pfahlwurzel.
Im ersten Jahr zeigt sich die Pflanze mit einer nah am Boden liegenden Blattrosette. Erst im zweiten Jahr entwickeln sich Stängel mit spiralig anliegenden Blättern und gelben Blüten. Mit rasantem Tempo wächst sie zu einer bis zu 2 m hohen imposanten Bütenpflanze empor.

Standortvoraussetzungen
Nachtkerzen stehen gerne trocken und sonnig warm auf sandig-lehmigen und kiesigen offenen Böden. Gerne besiedeln sie Schotter- und Schuttflächen, die frei von Vegetation sind oder auch auf Böden, die häufig gestört und umgegraben werden.

Ökologische Bedeutung
Nachtkerzen blühen unermüdlich bis in den Herbst und locken mit ihrem süßen Duft vor allem nachtaktive Falter zur Bestäubung an. Die Samen werden gerne im Winter von kleinen Singvögeln gefressen. Bei ihrem Anflug finden vor allem die leichtgewichtigen Meisen Halt an den aufrechten Stängeln, die selbst bei starken Winden selten abknicken.

Verwertung
Alle Teile der Nachtkerzen sind essbar. Die Blätter lassen sich als Gemüse und Salat verwenden, die Blütenknospen schmecken ausgebacken oder frittiert in Teig. Die gelben Blüten setzen frisch oder getrocknet schöne Farbtupfer im Salat und Teemischungen. Auch die rübenartigen Wurzeln kann man während der Winterruhe ernten und roh oder gekocht als Gemüse und für Suppen verwenden. Aus den ölhaltigen Samen lässt sich das bekannte Nachtkerzenöl gewinnen, das äußerlich und innerlich als Heilmittel dient.

Persönliche Empfehlung
Die imposanten Nachtkerzen setzen tolle Akzente im Staudenbeet und harmonieren gut mit anderen heimischen Kräutern wie Beifuß, Königskerzen, Wilde Möhren und Schafgarbe. Im Sommer sind die Blüten wichtiger Nektarlieferant für nachtaktive Falter. Im Winter dienen die getrockneten Samen als wertvolle Futterquelle für kleinere Singvögel, weshalb man die vertrockneten Blütenstängel über den Winter stehen lassen sollte. Allerdings können sich Nachtkerzen auf offenen Flächen schnell ausbreiten. Um hier die Kontrolle zu bewahren, kann man einen Teil der abgeblühten Stängel noch vor der Samenreife entfernen und die Samen ernten und in der Küche oder auch als Vogelfutter in Meisenknödeln verwerten.