SCHLEHEN Prunus spinosa

Beschreibung
Die Schlehe ist ein flachwurzelnder, sommergrüner, dornenreicher, sparrig wachsender Strauch oder kleiner z.T. mehrstämmiger Baum bis zu 3, seltener 6 m Höhe. Die kurzen dornigen Triebe stehen fast rechtwinklig vom Langtrieb ab und prägen ein verästeltes Erscheinungsbild. Die Rinde ist dunkel und löst sich bei fortgeschrittenem Alter des Gehölzes in schmalen Streifen ab. Die Blätter sind oval, verkehrt eiförmig, mittelgrün und bei Blattaustrieb gerollt. Lange vor den Blättern entwickeln sich bereits im März/April weiße Blüten mit langen gelben-rötlichen Staubbeuteln, die leicht nach Mandeln duften. Ab Oktober/November bilden sich kleine kugelig-ovale blauschwarz bereifte Steinfrüchte. Das Fruchtfleisch ist sauer herb und erst durch Frosteinwirkung schmackhaft.

Standortvoraussetzungen
Die Schlehe mag sonnige Plätze auf kalkhaltigen und auch steinigen Böden.

Ökologische Bedeutung
Die Schlehe zählt zu den wichtigsten Gehölzen für heimische Wildtiere.
Durch langen Fruchtbehang bis über den Winter, ist die Schlehe eine der wertvollsten Futterquellen für Schmetterlinge (z.B. das Tagpfauenauge) und Vögel im zeitigen Frühjahr. Auch viele Käferarten, z.B. auch der selten gewordene goldglänzende Rosenkäfer, ernähren sich von den Blütenblättern. Neben den Früchten bietet die dichte, dornige Schlehenhecke heimischen Singvögeln geschützten Nist- und Brutplatz und Schutz vor Hauskatzen.

Verwertung
Die dunklen Schlehenbeeren können in der Wildkräuterküche zu Fruchtsaft, Likör, Obstwein und Marmelade verarbeitet werden. Im unreifen Zustand kann das Steinobst auch wie Oliven eingelegt werden.

Persönliche Empfehlung
Der Schlehdorn gehört zu den Wurzelkriechpionieren. Die weit streichenden Wurzeln treiben Schößlinge, so dass sich oftmals dichte Schlehenhecken bilden. Ein Wurzelkriechschutz sollte eingebaut werden, damit die Schlehen den Garten nicht zuwuchern.

Schön wirken Schlehen in Kombination mit Wachholder, Berberitzen, Haselnuss, Wildrosen, Weißdornen und Weiden, mit denen sie sich gerne auch in der Natur vergesellschaften.